N 51.79136
E 9.13332
Andreas Kopp
2. REISE UND HEIMKEHR
2017
In der historischen Eichenallee mit ihren über 400 Jahre alten Baumdenkmälern, dem früheren Verbindungsweg vom Dorf zum Gut Holzhausen, befindet sich die zweiteilige Holz- skulptur des deutsch-holländischen Künstlers Andreas Kopp. Wer heute durch die Allee wandert, wird zunächst nichts Auffälliges entdecken, denn die Skulptur aus Eichenstämmen passt sich ganz selbstverständlich ihrer Umgebung an. Zwei archaisch wirkende Monolithen säumen den Alleerand, imposant und in sich ruhend; beide Teile einst zum gleichen Stamm gehörend. Was mögen die alten Eichen über die Jahrhunderte alles gesehen haben? Welche Geschichten von Reise und Heimkehr sind in die mehrere Armlängen umspannenden Stämme eingewachsen? Kopps zweiteilige Installation spiegelt die täglichen Hin- und Rückwege auf der Eichenallee, vervollständigt die Bewegungen und Geschichten vom Gehen und Kommen. Dem Kunstwerk haftet nichts betont Darstellendes an. Lediglich die beiden Steckverbindungen der korrespondierenden Stirnseiten bezeugen die Handschrift des Künstlers. Die Baumrelikte liegen im Abstand von rund 30 Metern einander zugewandt; als würden sie, trotz ihrer Distanz, anziehend aufeinander reagieren; wie Magnete am Rande ihre Kraftfelder – nah genug, um ihre Zusammengehörigkeit erfahrbar zu machen, und doch weit genug, um sich nicht miteinander verbinden zu können. Die Skulptur ist so bearbeitet, dass sich die beiden Stämme passgenau zusammenfügen lassen. Was an dem einen Baum als Kantenstück vorspringt, findet am anderen Stamm die entsprechende Vertiefung und umgekehrt. So vervollständigt sich im Geiste des Betrachters das, was einst wirklich zusammengehörte.
“Reise und Heimkehr” wurde ermöglicht durch die Sparkassenstiftung des Kreises Höxter
und dem Freundeskreis KulturGut Holzhausen e.V.
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